Stiegl revolutioniert Landwirtschaft: Abfall wird zum Bodenhelfer!

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Stiegl und die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung setzen auf Brauerei-Kieselgur zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Salzburg.

Stiegl und die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung setzen auf Brauerei-Kieselgur zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Salzburg.
Stiegl und die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung setzen auf Brauerei-Kieselgur zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in Salzburg.

Stiegl revolutioniert Landwirtschaft: Abfall wird zum Bodenhelfer!

Immer mehr Unternehmen setzen auf nachhaltige Praktiken, und die renommierteste Brauerei Salzburgs, Stiegl, zeigt, wie’s geht. Seit 2015 wird hier intensiv an der Wiederverwertung des sogenannten „Brauerei-Kieselgur“ geforscht. Was zunächst als Abfall bei der Bierproduktion anfallen konnte, wird mittlerweile als wertvoller Hilfsstoff für die Landwirtschaft eingesetzt. MeinBezirk berichtet, dass jährlich rund 450 Tonnen dieser Kieselgur in der Stiegl-Brauerei anfallen. Ein Großteil davon findet schon jetzt Verwendung in der Landwirtschaft.

Aber wie genau wird dieser Kieselgur eingesetzt? Er dient als biologisch abbaubarer Boden-Hilfsstoff, der die Gesundheit von Boden und Pflanzen verbessert. Besondere Eigenschaften sind die Erhöhung der Phosphorverfügbarkeit sowie die Unterstützung von Mikroorganismen im Boden. Und das hat nicht nur für die Umwelt Vorteile; die Landwirte profitieren jetzt schon von den positiven Effekten dieser innovativen Lösung.

Dokumentierte Erfolge und Zusammenarbeit

Die wissenschaftliche Basis für den Einsatz von Brauerei-Kieselgur wurde durch die Höhere Landwirtschaftsschule Ursprung stark gefestigt. 2021 präsentierten die Schülerinnen und Schüler der HBLA eine Diplomarbeit, die die positiven Forschungsergebnisse bestätigte. Das Engagement von Stiegl zeigt sich auch in der Errichtung eines speziellen Kieselgur-Containers sowie zwei Güllegruben zur optimalen Nutzung. Dies ermöglicht eine effiziente Mischung der Kieselgur mit Gülle, die anschließend auf den Feldern ausgebracht wird, um einen geschlossenen Nährstoffkreislauf zu schaffen. Stiegl hebt hervor, dass diese Art der Düngung nicht nur nachhaltiger ist, sondern auch die Widerstandsfähigkeit von Nutzpflanzen erhöht, insbesondere angesichts der Herausforderungen des Klimawandels.

Die Erkenntnisse aus der Forschung und die Anwendung der Kieselgur-Praxis am Stiegl-Gut Wildshut zeigen bereits Erfolge beim Anbau von Braugerste. Die Schule betont die Wichtigkeit des Siliziums, das langsam an den Boden abgegeben wird und somit die Phosphorverfügbarkeit steigert. Dies ist besonders relevant, da die Bereitstellung von Nährstoffen für die Pflanzen im Klimawandel entscheidend wird.

Kreislaufwirtschaft und globale Herausforderungen

Das Beispiel von Stiegl ist nicht nur ein lokal inspirierendes Modell, sondern spiegelt auch weltweit einen Trend wider: Die Notwendigkeit eines besseren Umgangs mit Abfällen. Laut BMZ stehen wir vor der Herausforderung, dass die Abfallmengen rasant steigen und mehr als zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu geregelter Müllabfuhr haben. Die UN sieht Abfallvermeidung und das Recycling als zentrale Aufgaben zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele.

Stiegl hat mit der Entwicklung und Nutzung von Brauerei-Kieselgur nicht nur eine umweltfreundliche Lösung für einen früheren Abfallstoff gefunden, sondern arbeitet auch an einem Modell, das die Kreislaufwirtschaft fördert. Diese innovative Herangehensweise an die Abfallwirtschaft könnte zur Schaffung nachhaltiger Geschäftsmodelle und „grüner“ Jobs entscheidend beitragen. Salzburg zeigt mit Stiegl, dass man mit einem guten Händchen und kreativer Forschung nicht nur Bier brauen kann, sondern auch einen Unterschied für die Umwelt macht.