Petition für Bahnhaltestellen: Umweltfreundliche Mobilität im Pinzgau retten!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Andreas Haitzer bringt im Parlament eine Petition für den Erhalt wichtiger Bahnhaltestellen im Pinzgau ein.

Andreas Haitzer bringt im Parlament eine Petition für den Erhalt wichtiger Bahnhaltestellen im Pinzgau ein.
Andreas Haitzer bringt im Parlament eine Petition für den Erhalt wichtiger Bahnhaltestellen im Pinzgau ein.

Petition für Bahnhaltestellen: Umweltfreundliche Mobilität im Pinzgau retten!

Andreas Haitzer, der SPÖ-Bürgermeister von Schwarzach im Pongau und gleichzeitig Nationalratsabgeordneter, wirft einen Schatten auf die zukünftige Mobilitätslandschaft der Region. Am 6. September hat er eine Petition im Parlament eingebracht, die den Erhalt der Bahnhaltestellen Gerling, Eschenau und Leogang Steinberge fordert. Diese Haltestellen sind nicht nur für die verkehrstechnische Grundversorgung der Bewohner ohne Auto von großer Bedeutung, sie spielen auch eine Schlüsselrolle für ein autofreies Tourismusangebot, das in der heutigen Zeit mehr denn je gefragt ist. Haitzer beschreibt die geplante Schließung als einen Rückschritt für die Lebensqualität und eine Gefährdung des umweltpolitischen Fortschritts im Pinzgau. Laut sn.at soll die Petition am 23. Oktober im Petitionsausschuss beraten werden, während eine Prüfung durch den Verkehrsausschuss im kommenden Frühling ansteht.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage nach der Rentabilität der Haltestellen allgegenwärtig. Haitzer weist darauf hin, dass diese maßgeblich von einer Mitfinanzierung durch das Land oder die Gemeinden abhängt. Das Argument der ÖBB, dass durch eine Neuordnung der Fahrpläne viele Fahrgäste profitieren könnten und es einen vergleichbaren Busverkehr geben werde, wird von lokalen Politikern kritisch hinterfragt. Das Nutzen von Mikro-ÖV-Lösungen könnte laut Haitzer auch ein Teil des Plans sein, um die Lücken im Nahverkehr zu schließen.

Die Rolle des Tourismus

Die zentrale Lage Österreichs macht das Land zu einem wichtigen Knotenpunkt für Urlauber. Laut bmwet.gv.at hängt der Erfolg von Tourismusdestinationen stark von der Erreichbarkeit ab. Aktuell nutzen etwa 75 % der Gäste das Auto, während nur 7 % mit der Bahn und 6 % mit dem Bus reisen. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, die touristische Mobilität zu verbessern und gleichzeitig umweltfreundlicher zu gestalten.

Die öffentliche Förderungen für das Soifen-Leogang-Shuttle sind bereits ausgeschöpft, was die Notwendigkeit neuer Lösungen unterstreicht. Eine Initiative zur digitalen Ausleihe von Fahrrädern könnte hier eine Antwort sein. Mit dem neuen Angebot der ÖBB können Besucher:innen Fahrräder direkt am Zielort ausleihen, die vollständig über die App wegfinder gebucht und zurückgegeben werden. oebb.at zeigt, dass Fahrräder mit und ohne elektrische Unterstützung bereitstehen und die Kooperation mit lokalen Anbietern sowie Tourismusverbänden die Ausleihe dieser „mobilen Begleiter“ unkompliziert und vielseitig gestaltet.

Ein Blick in die Zukunft

Angesichts des demografischen Wandels und des Anstiegs von Sharing-Modellen wächst das Bewusstsein für umweltfreundliche Mobilitätslösungen. Es benötigt nicht nur innovative Ansätze, sondern auch ein starkes Engagement aller Verantwortlichen – von Tourismus über Verkehr bis hin zur Umweltpolitik. Der Handlungsbedarf ist klar: Ein einfacher und sozial gerechter Zugang zur Mobilität ist unerlässlich, um die touristische Attraktivität der Region zu sichern. Dies verlangt nach einer nahtlosen Reisekette von Tür zu Tür, um Urlauber:innen und Einheimischen die bestmögliche Erfahrung zu bieten.

Die anstehenden Petitionsverhandlungen und die fortwährenden Diskussionen über die Schließung der Bahnhaltestellen stehen somit nicht nur für eine lokale Auseinandersetzung, sondern als Teil einer größeren Herausforderung, der sich viele österreichische Regionen stellen müssen. Das Anliegen von Haitzer könnte den ersten Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und integrierten Mobilität darstellen. Unterdessen kann die Petition online unter parlament.gv.at unterzeichnet werden.