Eröffnung der Konzertreihe Alpenbaroque: Frühbarock im Salzburger Dom!
Neue Konzertreihe „Alpenbaroque“ verbindet alpine Kultur mit frühbarocker Musik im Salzburger Dom. Eröffnung am 16.10.2025.

Eröffnung der Konzertreihe Alpenbaroque: Frühbarock im Salzburger Dom!
Eine neue musikalische Ära hat in Salzburg begonnen: Die Andreas-Hofer-Gesellschaft hat die Konzertreihe „Alpenbaroque“ ins Leben gerufen, deren Untertitel „Auf Balkonen und Emporen“ die Szenerie perfekt einfängt. Damit wird angestrebt, den Kulturraum der Alpen mit der Musik des 17. Jahrhunderts zu verknüpfen. Robert Schlegl, der die Veranstaltung eröffnete, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung dieser Verbindung und stellte das Eröffnungskonzert im Dom vor, das sich auf frühbarocke Klänge konzentrierte.
Das „Mozart vocalEnsemble“ beeindruckte mit 16 Sängerinnen und Sängern, die gekonnt in zwei Doppelchören aufgeteilt waren, um den einzigartigen Raumklang der majestätischen Architektur des Doms zu nutzen. Begleitet wurden sie von der „Capella dell’halla“, die unter der Leitung von Jörn Andresen agierte. Historische Instrumente wie Violinen, Viola da Gamba und Trompeten sorgten für einen authentischen Klang, der das Publikum in die Zeit des Barocks zurückversetzte.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die musikalische Epoche der Barockmusik, die vom Beginn des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts reicht, folgt auf die Renaissancemusik und zählt zur Alten Musik. Der Begriff „Barock“ hat seine Wurzeln im portugiesischen „barroca“ und wurde erst später als Bezeichnung für diese prägende Epoche verwendet. Sie zeichnet sich durch viele wichtige Merkmale aus, wie den Generalbass, die Emanzipation der Instrumentalmusik und die Entwicklung von Formen wie Suite, Fuge und Sonate. Bedeutende Komponisten dieser Zeit sind unter anderem Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Ihre Werke bilden noch heute die Grundlage des barocken Repertoires und erfreuen sich großer Beliebtheit, nicht nur bei Liebhabern alter Musik. Bei dem Konzert wurden unter anderem die Werke von Georg Muffat und Giovanni Battista Ferrini dargeboten, die die Barockzeit in Salzburg prägten.
Um diesen authentischen Klang zu erreichen, bedarf es einem hohen Maß an Fachwissen. Die historische Aufführungspraxis hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Diese thematisiert nicht nur die Wiederbelebung der ursprünglichen Instrumente, die oft restauriert oder nachgebaut werden müssen, sondern auch die Aufführungstechniken der damaligen Zeit. Instrumente, die heute kaum noch in Gebrauch sind, wie Gamben und Zinken, spielen dabei eine Schlüsselrolle. Diese Praktiken ermöglichen es den Künstlern, die Musik so darzubieten, wie sie damals konzipiert wurde. Der Erhalt und die Reproduktion historischer Musikinstrumente sind essenziell, um den Charakter der Barockmusik zu wahren und dem Publikum ein unverfälschtes Klangerlebnis zu bieten.
Ein Erlebnis für alle Sinne
Der Abend im Salzburger Dom vermittelte nicht nur den Klang des Frühbarock, sondern auch eine emotionale Verbindung zur Musik. Die charakteristischen Verzierungen und die Mehrchörigkeit wurden vom Publikum mit begeistertem Applaus gewürdigt. Ein musikwissenschaftliches Symposium, das im Vorfeld stattfand, mit renommierten Expertinnen wie Univ.-Prof. em. Greta Haenen und MMag. Dr. Eva Neumayr, beleuchtete die Entwicklung der Mehrchörigkeit im Salzburger Dom und die Zusammenhänge mit historischen Abbildungen, die die Belegung der Chöre zeigten.
Die Initiative von Robert Schlegl, die Konzertreihe in Zusammenarbeit mit der Andreas-Hofer-Gesellschaft, der Erzdiözese Salzburg und der Universität Mozarteum zu inszenieren, zeugt von einem guten Händchen für kulturelle Vernetzung. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau trug im 17. Jahrhundert maßgeblich zur barocken Gestaltung Salzburgs bei, und es scheint, als ob diese Tradition in der heutigen Zeit fortgeführt wird.
Das Konzert „Alpenbaroque“ ist somit nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der kulturellen Geschichte Salzburgs, das sowohl für Alte Musik-Enthusiasten als auch für Neulinge ein unvergessliches Erlebnis bot.
Lesen Sie mehr über die Hintergründe der Barockmusik auf Anthrowiki, und erfahren Sie mehr zur historischen Aufführungspraxis auf Wikipedia.
Informieren Sie sich über die nächste Veranstaltung der „Alpenbaroque“-Reihe auf Samerberger Nachrichten.