Frühe Musik im Fokus: Seltene Klänge begeistert in Salzburg!
Am 13. Oktober 2025 erkunden Philipp Lamprecht und Sabine Lutzenberger in Salzburg die Anfänge der Mehrstimmigkeit in der Musik.

Frühe Musik im Fokus: Seltene Klänge begeistert in Salzburg!
So langsam wird der Herbst spürbar und die musikalische Welt Salzburs hat am 13. Oktober 2025 einen ganz speziellen Abend erlebt. In der Erhardkirche im Nonntal fand die Veranstaltung „Tage alter und neuer Musik“ der Salzburger Hofhymer-Gesellschaft statt. Das kleine, aber feine Publikum, das sich aus weniger als 20 Personen zusammensetzte, durfte einen besonderen Abend mit hochwertigen Darbietungen erleben.
Star des Abends war der Bariton und Schlagzeuger Philipp Lamprecht, der immerhin ein Experte für Alte Musik ist. Er hatte sich für das Konzert ein spannendes Thema ausgesucht: die frühe Mehrstimmigkeit in der Musikgeschichte. Unterstützt wurde er von der international gefeierten Sängerin Sabine Lutzenberger, die als Gast auftrat. Ihre weitreichende Erfahrung mit mittelalterlicher Musik und ihre tiefen Kenntnisse machen sie zu einer gefragten Künstlerin auf diesem Gebiet. Laut Hofhaymer Society hat Lutzenberger ihren musikalischen Weg im „ensemble für frühe musik augsburg“ begonnen und baute seither eine beeindruckende Karriere auf.
Ein Blick in die musikalische Vergangenheit
Das Konzert bot nicht nur eine Rückschau auf die Musikgeschichte, sondern auch eine Reise in die Ursprünge der Musik. Herzstück des Abends war der Gregorianische Choral, der als erste Musikform in der Region gilt und im 8. und 9. Jahrhundert entstand. Die Wurzeln dieser Musik sind tief in den liturgischen Traditionen der abendländischen Kirche verankert. Die von Wikipedia übertragenen Informationen zeigen, dass der Gregorianische Choral einstimmig und unbegleitet ist und als wesentlicher Bestandteil der liturgischen Handlung in der römisch-katholischen Kirche gilt.
In der Erhardkirche kam dieser Choral in seinen einfachsten Melodien zum Tragen, die seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben werden. Die erste schriftliche Notation dieser Gesänge fand erst im frühen 11. Jahrhundert statt, obwohl bereits im 9. Jahrhundert mit der Bezeichnung des Gesangs im Kontext des liturgischen Geschehens begonnen wurde.
Ein Ensemble voller Talente
Für die Darbietungen wurden eindrucksvolle Instrumente verwendet, darunter die Knieharfe, gespielt von Lutzenberger, und die rekonstruierten Karolingischen Cythara und Citole, die sich an alten Bildquellen orientieren. Gemeinsam mit dem Ensemble PER:SONAT präsentierten Lutzenberger und ihre vokalen Mitstreiterinnen, darunter Sarah H. Newman, Tobie Miller und Karin Weston, antike Gedichte von Größen wie Horaz.
Lamprecht selber begleitete sich beim Konzert mit neuen Arrangements von „Nibelungenlied“, das den Zuhörern eine weitere Facette alter Musik näherbrachte. Neben den Darbietungen waren auch noch weitere Auftritte des Salzburger Vokalensembles „voices unlimited“ sowie des Hofhaymer Instrumentalensembles angekündigt.
Die Krypta unter der Erhardkirche bot nicht nur einen stimmungsvollen Rahmen für das Konzert, sondern diente auch als Treffpunkt für Austausch und Gespräche nach den Aufführungen. So wird deutlich, dass diese Veranstaltung nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch ein persönlicher Moment des Zusammenseins war.
Ein vielversprechender Ausblick
Nicht zu vergessen ist die Verbindung zur zeitgenössischen Musik. Ein besonderes Stück von Herbert Grassl, das für Lamprecht neu gefasst wurde, zeigt, dass die Brücke zwischen alter und neuer Musik durchaus lebendig ist. Neben den Klassikern gibt es also auch Raum für neue Klangwelten – ein Zeichen, dass die Salzburger Hofhymer-Gesellschaft ein gutes Händchen hat, wenn es um die Programmgestaltung geht.
Obwohl die Besucherzahl für das Konzert eher gering war, so zeigt das Engagement und das leidenschaftliche Spiel der Künstler, dass die Musik der Vergangenheit in der Gegenwart einen Platz hat und ihre Aufführungen immer wieder aufs Neue berühren können. So ist nur zu hoffen, dass beim nächsten Mal noch mehr Musikbegeisterte diesen besonderen Abend erleben werden.