Klimakosten des Mercosur-Abkommens: 1.200 Jobs in Gefahr!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Redaktion · Werbung

Das Mercosur-Abkommen, das Österreich spaltet, birgt ökologische und soziale Risiken und könnte tausende Jobs kosten.

Das Mercosur-Abkommen, das Österreich spaltet, birgt ökologische und soziale Risiken und könnte tausende Jobs kosten.
Das Mercosur-Abkommen, das Österreich spaltet, birgt ökologische und soziale Risiken und könnte tausende Jobs kosten.

Klimakosten des Mercosur-Abkommens: 1.200 Jobs in Gefahr!

In Salzburg wird heftig über das umstrittene Mercosur-Abkommen diskutiert. Die globalisierungskritische Organisation Attac warnt vor erheblichen Risiken. Theresa Kofler, eine Vertreterin von Attac Österreich, sieht kaum ökonomische Vorteile, dafür aber große ökologische und soziale Kosten. Laut ihrer Einschätzung könnte das Abkommen vor allem in klimaschädlichen Branchen ein Wachstum fördern.

Ein düsteres Bild zeichnet sich ab: Eine Studie der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung unterstützt die Einschätzungen von Attac. Prognosen deuten auf massive Arbeitsplatzverluste hin – EU-weit könnten bis zu 120.000 Jobs wegfallen, davon 1.200 in Österreich. Besonders hart getroffen wird die Landwirtschaft, die durch wachsende Billigimporte bis zu 16.100 Arbeitsplätze verlieren könnte. Auch die Lebensmittelindustrie muss mit einem Verlust von etwa 33.800 Arbeitsplätzen rechnen.

Ökologische und wirtschaftliche Bedenken

Der potenzielle Nutzen des Abkommens wird von Experten als minimal eingeschätzt: Das Wirtschaftswachstum würde voraussichtlich nur 0,1 Prozent betragen, was etwa 2,50 Euro pro Jahr und Kopf entspricht. Die Bedenken sind zahlreich: Die Kritik an der Globalisierung hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit verstärkt. Zahlreiche Akteure, darunter nicht nur Organisationen wie Attac, sondern auch Gewerkschaften und politische Netzwerke, stellen grundlegende Fragen zu Ungleichheit und Umweltzerstörung sowie den Machtverhältnissen zwischen multinationalen Unternehmen und lokalen Arbeitskräften

Diese Bedenken sind nicht unbegründet. Die Kritik an der Globalisierung umfasst Themen wie die Zunahme von Ungleichheit und Armut in entwickelten und sich entwickelnden Staaten, die Privatisierung öffentlicher Aufgaben und die Ausbeutung von Arbeitskräften. In diesem Kontext regt sich Widerstand, da viele eine stärkere Regulierung von Märkten fordern statt einer ungebremsten Deregulierung. Die Ansichten innerhalb der Bewegung sind allerdings vielfältig, von gemäßigten Reformern bis hin zu Aktivisten, die tiefgreifende Veränderungen möchten.

Die Rolle von Attac

Attac hat sich seit seiner Gründung Ende 1998 in Frankreich als bedeutende Stimme in der globalen Kritik an der Globalisierung etabliert. Mit einer Mitgliederzahl von etwa 90.000 weltweit, von denen 29.000 in Deutschland sind, stellt Attac eine wichtige Kraft dar, die den politischen Diskurs beeinflusst. Ein zentrales Anliegen der Bewegung ist die Besteuerung von Finanztransaktionen, was auch die Diskussion um sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit befeuert.

Der globalisierte Handel bringt nicht nur Chancen, sondern wirft auch ernste soziale und umweltpolitische Fragen auf. Während einige von einem vermehrten Zugang zu Märkten und einer Steigerung des Lebensstandards profitieren, leidet die Mehrheit unter den Folgen ungleicher Machtverhältnisse. Die sich verändernden Marktbedingungen betreffen nicht nur das wirtschaftliche Gefüge, sondern auch die soziale Stabilität in vielen Ländern.

Angesichts dieser Entwicklungen ist es mehr denn je notwendig, sich mit den Herausforderungen der Globalisierung auseinanderzusetzen und gemeinsam Lösungen zu finden. Die anhaltende Debatte um das Mercosur-Abkommen in Österreich ist nur ein weiteres Beispiel für die kontinuierlichen Schwierigkeiten, die mit der globalen Vernetzung einhergehen.

Ein Satz bleibt klar: Die Zukunft der globalisierten Wirtschaft steht auf der Kippe, und die Fragen, die wir heute stellen, könnten maßgeblich für den Kurs unserer Gesellschaften sein. Der Bedarf an einer kritischen Auseinandersetzung mit diesen Themen ist dringender denn je. Weitere Informationen dazu finden Interessierte unter bpb.de und das-wissen.de.