Revolution im Kloster: Die Nonnen kämpfen um ihr Zuhause in Goldenstein!
Drei Nonnen besetzen das Kloster Goldenstein in Österreich, berichten von Unterstützung und Konflikten mit der Kirche.

Revolution im Kloster: Die Nonnen kämpfen um ihr Zuhause in Goldenstein!
In einem bewegenden Fall von Selbstbestimmung und Widerstand kehrten drei Nonnen, Schwester Bernadette (88), Schwester Regina (86) und Schwester Rita (82), nach einer mehrjährigen Zeit in einem Altenheim in ihr ehemaliges Kloster im Schloss Goldenstein zurück. Dieser bemerkenswerte Schritt sorgte in den letzten Wochen für großes Aufsehen und rief eine Welle der Solidarität hervor, nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland. Die Nonnen berichten von einer beeindruckenden Unterstützung, die ihnen zuteilwurde, inklusive maßgeblichen Spenden, die bisher über 21.000 Euro auf einem extra eingerichteten Konto erreichten.
Die Geschichte der Nonnen ist die eines ungewollten Umzugs: Nach der Auflösung ihres Klosters wurden sie gegen ihren Willen in ein Pflegeheim verlegt. Doch nach zwei Jahren beschlossen die Nonnen, dass genug genug sei. Sie bestellten kurzerhand einen Schlüsseldienst und „brechen“ im wahrsten Sinne des Wortes in ihr geliebtes Kloster zurück. Mittlerweile leben sie wieder in Goldenstein, wo sie trotz schwirrigen Zuständen wie abgestellt Strom und entferntem Treppenlift eine ordentliche Portion Lebensfreude zurückgewannen.
Auseinandersetzung mit der Kirchenführung
Was den Konflikt noch spannender macht, ist die Auseinandersetzung mit Propst Markus Grasl vom Augustiner-Stift in Reichersberg. Er hat darauf bestanden, dass die Nonnen aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung nicht mehr in Goldenstein wohnen können. Die Nonnen hingegen berichten von einer deutlichen Besserung ihres Gesundheitszustands seit ihrer Rückkehr. Um ihren Fall zu klären, haben sie Grasl und einen weiteren Kirchenmann sogar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Der Vorwurf: Fragen rund um ihre Zwangsverlegung ins Altenheim sowie um Hunderttausende Euro an Ordensvermögen bleiben ungeklärt.
Hinter den Kulissen wird die mediale Berichterstattung über die Nonnen ebenfalls kritisch betrachtet. Harald Schiffl, ein Kommunikationsberater aus Wien, äußert, dass das mediale Aufheizen der Situation der Kirche nicht gut tut, und vermutet, dass die Schwestern bewusst ins Rampenlicht gerückt werden. Es sei indes festzuhalten, dass Grasl sich intensiv um das Wohlergehen der Schwestern gekümmert hat, und die Schwestern eigentlich im Pflegeheim in Kahlsperg eine gute Versorgung erhalten sollten.
Ein Kloster voller Geschichten
Das Kloster Goldenstein hat eine lange Geschichte und war über ein Jahrhundert im Besitz der Augustiner-Chorfrauen. Bekannt wurde das Kloster auch durch die Klosterschule, die bis 2017 als Mädchenschule geführt wurde und zahlreiche prominente Absolventinnen wie Romy Schneider hervorgebracht hat. Schwester Rita hat bereits Pläne geschmiedet, den Klostergarten mit einem frischen Anbau von Blumen und Gemüse neu zu beleben – eine Aktion, die nicht nur der Umwelt, sondern auch den Nonnen selbst zugutekommt.
Der Instagram-Kanal der Nonnen hat mittlerweile etwa 70.000 Follower, und ihre Videos auf TikTok sind viral gegangen. Damit ziehen sie nicht nur das öffentliche Interesse auf sich, sondern setzen ein Zeichen für mehr Selbstbestimmung und Lebensfreude im Alter. Ihre Geschichte stellt einen faszinierenden Kontrast zu den Herausforderungen dar, mit denen ältere Menschen oft in institutionellen Strukturen konfrontiert sind.
Die Situation in Goldenstein zeigt uns allen: Wenn das Herz am richtigen Fleck sitzt, kann man selbst im Angesicht von Widrigkeiten Wunder wirken. Ob diese Nonnen ihr Kloster weiterhin besetzen oder die Institutionen ihren Einfluss geltend machen, bleibt abzuwarten – aber eines steht fest: Die Geschichte ist noch lange nicht vorbei.
Für weitere Informationen können die ausführlichen Berichte auf Rheinpfalz, katholisch.de und NDR nachgelesen werden.