Amerika boomt, Europa wankt: Wo Anleger jetzt investieren sollten!
Anleger:innen erfahren im Ausblick 2025 über gegensätzliche wirtschaftliche Entwicklungen in den USA und Europa, die neue Strategien erfordern.

Amerika boomt, Europa wankt: Wo Anleger jetzt investieren sollten!
Inmitten der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die viele Anleger:innen gerade umtreiben, zeigt das laufende Quartal 2025 ein ambiguöses Bild. Die Schoellerbank AG hat in einer aktuellen Kapitalmarktanalyse zwei unterschiedliche Wirtschaftswelten identifiziert: Während sich die US-Wirtschaft trotz einer leichten Abkühlung als robust erweist, kämpft Europa mit zahlreichen politischen und strukturellen Herausforderungen.
In den USA lassen innovative Unternehmen und ein stabiler Binnenmarkt die Wirtschaft aufblühen. Rund 82 Prozent der Unternehmen im S&P 500 übertreffen ihre Gewinnprognosen. Das BIP-Wachstum soll für 2025 bei etwa 1,5 Prozent liegen. Auch wenn die Prognosen für 2026 bereits verhaltener sind, bleibt die Innovationskraft stark, insbesondere im Tech-Sektor, wo Firmen wie Amazon und Microsoft an der Spitze stehen. Diese Entwicklungen sorgen für ein hohes Maß an Produktivität und strukturellem Wachstum.
Europäische Herausforderungen
Im Gegensatz dazu sieht es in Europa düsterer aus. Das Vertrauen in die politischen Institutionen ist spürbar gesunken, was die Märkte bremst – besonders in Frankreich nach dem Rücktritt von Premierminister François Bayrou und gescheiterten Reformversuchen. German Trade and Invest warnt, dass die Unsicherheit auch die Zinsen und Finanzierungskosten steigen lassen könnte. In Verbindung mit einem starken Euro und neuen US-Handelszöllen sieht sich die exportorientierte Industrie in einer misslichen Lage.
Der IWF hat die Prognose für Deutschland stark nach unten korrigiert, mit einem erwarteten Wachstum von nur 0,3 Prozent für 2025. Dies ist ein drastischer Rückgang, der die anhaltenden Schwierigkeiten verdeutlicht, mit denen die deutsche Wirtschaft kämpft, insbesondere im Exportsektor. Viele Unternehmen in Deutschland werden daher in nächster Zukunft kaum eine Erholung erleben, da sie sich mit unklaren Zollregelungen und den Herausforderungen im Handel auseinandersetzen müssen.
Globale Perspektiven
Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es auch Lichtblicke. Der MSCI Emerging Markets Index und der MSCI Japan zeigen hin und wieder positive Entwicklungen. So liegt der MSCI Emerging Markets Index seit Jahresbeginn fast 13 Prozent im Plus, während der MSCI Japan um rund 6,5 Prozent zulegte. Die Schoellerbank führt aus, dass europäische Aktien, vor allem im Banken-, Maschinenbau- und Chemiesektor, weiterhin attraktiv bewertet sind und gezielte Chancen für Anleger:innen bieten.
Der Blick auf die globalen Entwicklungen bleibt unverändert wichtig: Der IWF prognostiziert ein globales Wachstum von 3,3 Prozent für 2025 und 2026, was ein leichter Anstieg im Vergleich zu den beiden Vorjahren ist. Das Wesentliche bleibt jedoch, dass Anleger:innen eine ausgewogene und breit gestreute Anlagestrategie in Betracht ziehen sollten, um den Herausforderungen auf dem Markt zu trotzen. Auf diese Weise kann man in schwierigen Zeiten ein gutes Händchen beweisen.
Die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verdeutlichen, dass wir uns in einem ständigen Wandel befinden. Vertrauen und Klarheit sind weiterhin gefordert, um letztendlich gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen. Ein balanciertes Portfolio könnte der Schlüssel sein, um in dieser ungewissen Zeit auf der sicheren Seite zu bleiben.