Pflegekräfte erheben ihre Stimmen: Protest gegen Kürzungen in Salzburg!

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Am 18.11.2025 demonstrieren über 2.500 Menschen in Salzburg gegen geplante Kürzungen im Pflegebereich und für faire Bezahlung.

Am 18.11.2025 demonstrieren über 2.500 Menschen in Salzburg gegen geplante Kürzungen im Pflegebereich und für faire Bezahlung.
Am 18.11.2025 demonstrieren über 2.500 Menschen in Salzburg gegen geplante Kürzungen im Pflegebereich und für faire Bezahlung.

Pflegekräfte erheben ihre Stimmen: Protest gegen Kürzungen in Salzburg!

Am Mittwoch verwandelte sich die Landeshauptstadt Salzburg in ein Zentrum des Protests: Über 2.500 Teilnehmer:innen forderten in einer lautstarken Demonstration Respekt, faire Bezahlung und vor allem den Erhalt der sozialen Infrastruktur. Anlass des Aufmarsches waren die geplanten Kürzungen der Salzburger Landesregierung im Bereich Pflege, Betreuung und Sozialdienste, wie Salzburg24 berichtet. Die Demonstration startete um 16 Uhr beim Parkhotel Brunnauer und führte zum Haupteingang der Salzburger Landeskliniken.

Mit Schildern wie „Schwarz-Blau = Sozialabbau“ und „Ohne uns seht ihr ganz schön alt aus“ machten Pflegekräfte und Angestellte aus Sozialberufen ihren Unmut deutlich. Vorab fand eine Betriebsrät:innenkonferenz von ÖGB und Fachgewerkschaften statt, um die Anliegen der Beschäftigten zu bündeln und Stärke zu demonstrieren. Die Organisatoren kündigten zudem eine weitere Protestaktion, die „Pflege-Parade“, für den 25. November an, um ein Zeichen gegen den so genannten „Pflegeraub“ zu setzen.

Alarmierende Lage in der Pflegebranche

Die Hintergründe der Proteste sind besorgniserregend: Die Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) warnt vor massiven Angriffen auf die soziale Infrastruktur in Salzburg. Insbesondere die geplante Streichung des Pflegebonus durch die schwarz-blaue Landesregierung und die geplanten Tarifanpassungen im Sozialbereich sind in der Kritik. Diese sollen unter dem gesetzlich vorgesehenen Niveau gedeckelt werden, was gravierende Folgen für die Pflege, Behindertenhilfe und soziale Dienste hätte. Laut OTS drohen Kürzungen in Millionenhöhe, die die Versorgungssicherheit gefährden und Arbeitsplätze in der Branche aufs Spiel setzen.

SWÖ-Geschäftsführerin Yvonne Hochsteiner äußerte sich scharf und bezeichnete die Situation als aktive Sabotage der Versorgungssicherheit. Einrichtungen, wie Seniorenhäuser und mobile Dienste, wissen oft nicht, wie sie Gehälter und Kosten decken sollen. Das neue Sozialbereich-Tarifanpassungsgesetz 2026 begrenzt Anpassungen an die Inflation und führt damit zu realen Kürzungen, obwohl gesetzlich vorgesehene Anpassungen zwischen 3,5 und 3,8 % liegen sollten.

Wichtige Reformen gefordert

Klassische Themen wie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege, die Unterstützung für pflegende Angehörige und eine leistbare Betreuung stehen nicht nur im Fokus der Protestbewegung, sondern wurden auch in einer parlamentarischen Enquete betont. Dort wurden die Herausforderungen in der Pflege und Betreuung von Vertreterinnen der Zivilgesellschaft, wie Parlament berichtet, ausführlich thematisiert. Sie machten klar, dass Österreich im internationalen Vergleich beim Thema Digitalisierung hinterherhinkt und die Versorgungslandschaft dringend intelligent und bedarfsgerecht weiterentwickelt werden muss.

Die Vertreterinnen forderten einen umfassenden Reformansatz, um den Pflegekräftemangel und die unterschiedlichen Leistungen je nach Wohnort zu beheben. Es sei wichtig, die Situation der pflegenden Angehörigen zu verbessern und ein System zu schaffen, das leistbare und menschenwürdige Pflege garantiert. Durch diese Diskussionen wird deutlich, wie notwendig es ist, die Weichen für eine zukunftsfähige Pflegeversorgung zu stellen.

Die Welle an Protesten, vor allem in Kombination mit den besorgniserregenden Entwicklungen in der Sozialpolitik, zeigt, dass in Salzburg und darüber hinaus dringender Handlungsbedarf besteht. Die kommenden Tage und Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, inwieweit die Stimmen der Protestierenden Gehör finden und ob Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Pflege tatsächlich umgesetzt werden können.