Neuer Tunnel für Superreiche? Porsche schlägt Wellen in Salzburg!

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Wolfgang Porsche plant in Salzburg den Bau eines 500 Meter langen Privattunnels mit Tiefgarage für seine Villa. Genehmigung erteilt.

Wolfgang Porsche plant in Salzburg den Bau eines 500 Meter langen Privattunnels mit Tiefgarage für seine Villa. Genehmigung erteilt.
Wolfgang Porsche plant in Salzburg den Bau eines 500 Meter langen Privattunnels mit Tiefgarage für seine Villa. Genehmigung erteilt.

Neuer Tunnel für Superreiche? Porsche schlägt Wellen in Salzburg!

Wolfgang Porsche, Enkel des legendären Automobil-Pioniers Ferdinand Porsche, hat kürzlich die Genehmigung für den Bau eines Privattunnels durch den Kapuzinerberg in Salzburg erhalten. Das Projekt, das mit einer Tiefgarage verbunden ist, hat ein Volumen von rund 10 Millionen Euro und sieht vor, bis zu neun Fahrzeuge unter der historischen Villa Paschinger Schlössl, die Porsche vor fünf Jahren erwarb und renovierte, zu parken. Die Einfahrt der Tiefgarage ist in einem öffentlichen Parkhaus im Stadtzentrum vorgesehen, während der Tunnel eine Länge von 500 Metern beträgt, der durch den Kapuzinerberg führen wird. Diese Genehmigung wurde vom Bauausschuss der Stadt Salzburg erteilt, trotz erhobener Stimmen von Kritikern wie den Grünen, die von einer „Sonderbehandlung für Superreiche“ sprechen und eine umfassende Untersuchung fordern. Die Stadt argumentiert, dass der Tunnel eine „normale Zufahrt“ darstellt und deshalb keine separate Genehmigung benötigt wird, wie NZZ berichtet.

Das Verfahren zeigte, dass eine Mehrheit im Gemeinderat für das Projekt war. Während die Sozialdemokraten, die ÖVP und die FPÖ dem Vorhaben ohne weitere Prüfung des Tunnels zustimmten, lehnten die Grünen und Teile der Kommunisten den Beschluss ab. Eine Zustimmung des Landes Salzburg steht allerdings auch noch aus, wo weitere Kreise eine Prüfung des Projekts fordern. Martin Zauner von der FPÖ signalisierte eine grundsätzlich positive Haltung zu dem Bauvorhaben, das Fragen hinsichtlich der gesellschaftlichen Gerechtigkeit aufwirft. Von Bürgern trat eine Aktivistengruppe auf den Plan, die mit mehr als 19.000 Unterschriften eine Petition gegen den Tunnel einbrachte, die von sozialer Ungerechtigkeit spricht.

Eine Besonderheit des Anwesens ist, dass die Villa Paschinger Schlössl einst der Wohnsitz des berühmten Schriftstellers Stefan Zweig war. Diese historische Dimension zieht sicherlich auch das Interesse zahlreicher Anwohner und Touristen an. Der Bau des Tunnels und der Tiefgarage könnte sich durch die anhaltenden Proteste und mögliche baurechtliche Beschwerden verzögern. Die Grünen haben sich bereit erklärt, die Anwohner zu unterstützen, sollten sie gegen das Projekt vorgehen wollen. Die Diskussion um das Bauvorhaben fügt sich ein in einen breiteren Kontext von Baubewilligungen in Österreich, wo die Entwicklung und Genehmigung von Wohnprojekten regelmäßig dokumentiert werden. Statistik Österreich führt solche Baubewilligungen seit 2010 auf und adressiert die Herausforderungen in der Bautätigkeit im Land.

Insgesamt zeigt der Fall um Wolfgang Porsche und sein Bauvorhaben, wie heftig die Fronten in Sachen Urbanismus und soziale Gerechtigkeit in Salzburg verlaufen. Während die einen eine erhoffte Aufwertung des Stadtteils durch den Bau berichten, erheben andere den Finger gegen eine vermeintliche Bevorzugung von wohlhabenden Einzelpersonen.