Sehnsuchtsorte im Salzkammergut: Plakate erzählen Tourismusgeschichte

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Redaktion · Werbung

Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ im Kunsthaus Deutschvilla, Strobl: Historische Tourismusplakate bis 28. September 2025 erleben.

Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ im Kunsthaus Deutschvilla, Strobl: Historische Tourismusplakate bis 28. September 2025 erleben.
Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ im Kunsthaus Deutschvilla, Strobl: Historische Tourismusplakate bis 28. September 2025 erleben.

Sehnsuchtsorte im Salzkammergut: Plakate erzählen Tourismusgeschichte

Im Kunsthaus Deutschvilla in Strobl ist derzeit eine bemerkenswerte Ausstellung zu entdecken: „Sehnsuchtsorte – Vom Zauber alter Tourismusplakate“. Diese wurde am 1. August 2025 eröffnet und läuft noch bis zum 28. September 2025. Inmitten der idyllischen Kulisse des Wolfgangsees werden historische Plakate präsentiert, die aus den Beständen von Max Bruckschlögl aus Bad Ischl sowie Erik Eybl aus Wien stammen. Die Sammlung steckt voller Geschichten und lädt dazu ein, in die Glanzzeiten des Tourismus im Salzkammergut einzutauchen.

Die Ausstellung nimmt die Besucher:innen mit auf eine Zeitreise durch die Sommerfrische des vergangenen Jahrhunderts. Sie fokussiert nicht nur auf die malerischen Landschaften und Kurbäder dieser Region, sondern beleuchtet auch die gesellschaftliche Exklusivität, die mit diesen Orten verbunden war. Plakate waren bis zum Zweiten Weltkrieg das wichtigste Massenmedium und gelten heute als wahre Kunstwerke. Die Exponate zeigen unter anderem beeindruckende Werke von Künstlern wie Alfred Roller, Joseph Binder und Hermann Kosel.

Einblicke in die glanzvolle Vergangenheit

Ein Highlight der Ausstellung ist der eigene Raum, der den Grand-Hotels der 1920er und 1930er Jahre gewidmet ist. Diese Räumlichkeiten spiegeln den Luxus und das Flair wider, das damals mit dem Reisen einherging. Auch die Themen Wintersport und die Darstellung der verschneiten Berge finden ihren Platz in den farbenfrohen Plakaten. Diese verraten viel über die Entwicklung des Reisens von der Kutsche bis zum Flugzeug und wie innovative Verkehrsmittel neue Reiseziele erschlossen.

Insgesamt umfasst die Ausstellung etwa 80 Plakate, wobei der Großteil Originale von herausragenden Künstlern sind. Es ist erstaunlich zu sehen, wie solche historischen Dokumente eine Brücke schlagen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart der Reisekultur. Zudem sind Plakate aus Wien und verschiedenen Bundesländern sowie beliebten k.u.k. Badeorten wie Grado und Abbazia zu bestaunen. Es ist, als würde man einen Blick in die Werbefenster der Zeit werfen und die Sehnsucht nach idyllischen Urlaubsorten spüren.

Ein Ort mit Geschichte

Die Deutschvilla selbst hat eine spannende Geschichte. Sie wurde 1896 im Toskana-Stil erbaut und erlebte zahlreiche Wandlungen: Von einer BDM-Ausbildungsstätte während des Zweiten Weltkriegs bis hin zu einem Casino in der amerikanischen Besatzungszeit. Später diente sie bis in die 1980er Jahre als Ferienheim der Universität Wien und wurde 1988 von der Gemeinde Strobl als denkmalgeschützte Präsentationsmöglichkeit für zeitgenössische Kunst erworben.

Die Eröffnungsveranstaltung am 1. August war ein voller Erfolg. Mit einem musikalischen Rahmenprogramm, unter anderem dem Richie Loidl Trio und einem Akkordeon-Duo, wurde die Veranstaltung umrahmt. Die Kurator:innen Marie-Theres Arnbom und Erik Eybl sprachen über die Themen Sommerfrische und Plakatkunst, moderiert von Hannes Unterberger, der die Ausstellung auch gestaltet hat.

Österreichischer Tourismus spielt eine entscheidende Rolle für das nationale Wohlstandsniveau. Mit einem Beitrag von 6,2% zum Bruttoinlandsprodukt und einem Beschäftigungsanteil von 7,6% ist er ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor. In diesem Kontext wird das Salzkammergut nicht nur als malerisches Ziel angepriesen, sondern als Teil einer nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Tourismusstrategie in Österreich. Demnach wird der Fokus auf Individualität statt Masse gelegt, was durch derartige Ausstellungen zusätzlich die kulturelle Wertschöpfung stärkt.

Insgesamt ist die Ausstellung in der Deutschvilla nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Verständnis unserer touristischen Wurzeln und deren Einfluss auf die heutige Lebensqualität. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!