Mutige Nonnen in Elsbethen: Klosterstreit um Gehorsam und Freiheit!

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Drei Ordensschwestern besetzen ihr Kloster in Österreich, während Kirchenvertreter Gehorsamsbruch vorwerfen. Unterstützung wächst.

Drei Ordensschwestern besetzen ihr Kloster in Österreich, während Kirchenvertreter Gehorsamsbruch vorwerfen. Unterstützung wächst.
Drei Ordensschwestern besetzen ihr Kloster in Österreich, während Kirchenvertreter Gehorsamsbruch vorwerfen. Unterstützung wächst.

Mutige Nonnen in Elsbethen: Klosterstreit um Gehorsam und Freiheit!

Was tut sich gerade im Kloster Goldenstein bei Salzburg? Seit einigen Wochen bewohnen drei Ordensschwestern das Kloster, das in den letzten Monaten viel Aufsehen erregt hat. Schwester Bernadette, die 88 Jahre alt ist, und ihre Mitstreiterinnen haben kürzlich ihr Seniorenheim verlassen und sich mit einem Schlüsseldienst Zugang zu ihrem ehemaligen Zuhause verschafft. Auf Instagram haben sie inzwischen fast 50.000 Follower gewonnen und dokumentieren ihren Alltag in der Klostergemeinschaft, die bis Anfang 2024 offiziell aufgelöst wurde. Ihre Rückkehr hin zu einem Ort, den sie jahrzehntelang als Zuhause erklärten, begegnet jedoch gemischten Reaktionen.

Der Propst von Salzburg, Markus Grasl, ist alles andere als begeistert von der Rückkehr der Schwestern. Er wirft ihnen vor, gegen ihr Gehorsamkeitsgelübde zu verstoßen und kritisiert, dass sie nicht nur die Regeln des Klosters missachten, sondern auch mit ihrer Rückkehr den privaten Wohnbereich, die Klausur, für Außenstehende öffnen lassen. Grasl beschreibt die Situation als „völlig inakzeptabel“ und hat betont, dass er mit den Schwestern über die möglichen Konsequenzen ihres Handelns sprechen wolle, jedoch nicht über die Medien. “Das Gehorsamkeitsgelübde gilt auch in der Rückschau”, erläutert er, und bläst in das Horn der kirchlichen Ordnung, die er für verletzt hält. katholisch.de informiert weiter darüber, dass die Gemeinschaft der Augustiner-Chorherrinnen 2022 in den Besitz des Erzbistums übergegangen ist und den Schwestern ein lebenslanges Wohnrecht zugesichert wurde – allerdings nur, solange es gesundheitlich und geistlich vertretbar bleibe.

Leben im Kloster

Die Schwestern, trotz ihres hohen Alters über 80, fühlen sich in der Klosteratmosphäre wohl. Schwester Bernadette sagt, dass es ihnen „herrlich“ gehe seit ihrer Rückkehr. Ein Unterstützerkreis von rund 200 Helfenden steht ihnen zur Seite, darunter Ärzte, Krankenschwestern und Handwerker, um den barrierefreien Umbau des Klosters voranzubringen. Es werden Zuschüsse für die Installation eines Treppenlifts sowie altersgerechter Sanitäranlagen gesammelt. In dieser selbstbestimmten Umgebung scheinen die Schwestern das Gefühl von Lebensqualität zurückgewonnen zu haben. Ihre Rückkehr symbolisiert nicht nur persönlichen Mut, sondern auch einen Solidarisierungsschritt, der von ehemaligen Schülerinnen und der Öffentlichkeit gefeiert wird.

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die die Ordensgemeinschaften in Österreich zunehmend betreffen, ist es beachtlich, dass die lange Zeit im Kloster lebenden Frauen sich gegen die Strömungen des sozialen Wandels stemmen. Eine Studie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat jüngst ergeben, dass das Leben im Kloster soziale Unterschiede in der Lebenserwartung ausgleichen kann. Mönche leben in Klöstern unter stabilen Bedingungen, die eine höhere Lebenserwartung und weit geringere Stressfaktoren bieten. Diese Strukturen könnten auch für die drei Schwestern eine wesentliche Rolle spielen, während sie sich in ihrer vertrauten Umgebung aufhalten, die für sie über die Jahre zu einem ruhigen Hafen wurde. katholisch.at beschreibt die Vorzüge eine Klosterlebens als umfassenden Gesundheitsschutz, welcher in der hektischen Welt von heute oft fehlt.

Aktuell bleibt es abzuwarten, wie diese Geschichte weitergeht. Ein Dialog zwischen den Schwestern und der Kirchenleitung gibt es bislang nicht, während die Gemeinschaft der Augustiner-Chorherrinnen unermüdlich für ihr Recht auf das Kloster eintritt. Der sozialstaatliche Aspekt und die Frage nach einer gerechteren Ressourcenverteilung innerhalb der Ordensgemeinschaft machen diese Situation umso spannender und relevanter für die breite Öffentlichkeit.