Ludwigstraße: Baumreihen trotz engen Platzes nicht umsetzbar!

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Am 13. September fand eine Veranstaltung zur Aufwertung des Theaterviertels in Augsburg statt; Diskussion über Baumreihen in der Ludwigstraße.

Am 13. September fand eine Veranstaltung zur Aufwertung des Theaterviertels in Augsburg statt; Diskussion über Baumreihen in der Ludwigstraße.
Am 13. September fand eine Veranstaltung zur Aufwertung des Theaterviertels in Augsburg statt; Diskussion über Baumreihen in der Ludwigstraße.

Ludwigstraße: Baumreihen trotz engen Platzes nicht umsetzbar!

In den letzten Tagen hat eine Veranstaltung zur Aufwertung des nicht existierenden Theaterviertels in Augsburg für Aufsehen gesorgt. Am 13. September wurde diskutiert, wie die urbane Landschaft durch kreative Maßnahmen aufgewertet werden kann. Dabei ging es insbesondere um die Ludwigstraße, die als eine typische Quartiersstraße gilt. Diese Straße, die sich über 200 Meter erstreckt, weist dichte Bebauung und eine gemischte Nutzung auf.

Ein zentrales Thema war die Idee, zusätzliche Baumreihen in der Ludwigstraße zu pflanzen. Die Altaugsburggesellschaft plädiert dafür und stellt die Frage, ob der Raum dafür ausreicht. Doch hier kommt es zu einer wichtigen Einschränkung. Die Ludwigstraße hat eine Breite von etwa 12 Metern und kann somit den Anforderungen der „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ (RASt 2006) nicht gerecht werden. Diese regeln, dass für Quartiersstraßen ohne ÖPNV-Nutzung zwei unterschiedliche Querschnitte erforderlich sind: 12 Meter ohne Bäume und 15,5 Meter mit Bäumen. Da die Ludwigstraße zu schmal ist, wird die Idee mit den Baumreihen verworfen.

Die Bedeutung der RASt für Stadtplaner

Nach den Richtlinien wird zwischen zwei Straßentypen unterschieden: Hauptverkehrsstraßen (HS-Straßen), die häufig überörtliche Verbindungen bieten und Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h zulassen, und Erschließungsstraßen (ES-Straßen), die vor allem für Wohn- und Arbeitsgebiete zuständig sind und meist ein Tempo von 30 km/h haben. In Augsburg könnte die Ludwigstraße im besten Fall als eine ES-Straße fungieren, doch Hochbau und Verkehrssicherheit nehmen der Straße den Raum für Bäume. Die hohen Lichtraumprofile müssen frei von Hindernissen gehalten werden – dazu gehören auch Bäume, die aufgrund ihrer Höhe und Breite gefährlich werden könnten. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein 7 Meter hoher Baum mit einem Durchmesser von 4,50 Meter würde in die Fassaden der angrenzenden Gebäude hineinwachsen und das Verkehrsgeräusch stören.

Was sagen die Richtlinien?

Die „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ (RASt 2006) wurden von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen herausgegeben und sind nicht nur in Bayern, sondern auch in anderen Bundesländern wie Berlin und Nordrhein-Westfalen eingeführt. Diese Richtlinien gliedern sich in sieben Abschnitte, die unterschiedliche Aspekte des Straßenentwurfs abdecken, darunter auch die technischen Anforderungen an den Straßenraum und die Integration von Grünflächen. Die aktuelle Ausgabe zeigt auf, welche Standards gültig sind und welche Empfehlungen für die Planung gelten.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Stadt Augsburg die Herausforderungen der Stadtentwicklung angeht und ob alternative Konzepte zur natürlichen Begrünung in schmalen Straßen gefunden werden können. Denn trotz der Schwierigkeiten bietet die Ludwigstraße großes Potenzial für innovative Lösungen.

Für mehr Details zu den Veranstaltungen und den geplanten Maßnahmen in Augsburg, schauen Sie doch mal bei daz-augsburg vorbei. Auch die umfassenden Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen sind eine interessante Lektüre für alle, die tiefer in die Materie eintauchen möchten.